Entstehungstheorien |
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Ein interessantes und zugleich fundamentales Thema wurde in der SZ am 14.Februar 2012 angesprochen. Professor Schurig erläutert drei Entstehungstheorien der Umgebindehäuser. 1. die Materialtheorie, 2. Die Theorie der Verschmelzung von Baustilen und 3. die Erschütterungstheorie, welche auch bei Professor Schurig umstritten ist und von der man sich getrost abwenden kann. Die Materialtheorie ist unumstritten und hatte schon mit dem hochgeschätzten Umgebindefachmann Karl Bernert einen glühenden Verfechter. Im Hinblick auf den Weltkulturerbetitel sollte man der Verschmelzungstheorie großes Augenmerk schenken. Dabei ist der Bezug zur Besiedlungsgeschichte der Oberlausitz sehr bedeutsam. Im Zuge der Ostexpansion kamen vor allem Franken, Thüringer und Hessen in die Oberlausitz. In dem unwegsamen Gebiet trafen sie auf slawische Siedler, die nach der Völkerwanderung vor allem in den Freiflächen sesshaft geworden sind. Für die aus dem Westen kommenden Siedler war es zunächst wichtig ein Dach über dem Kopf zu haben um den nächsten Winter zu überstehen. Wenn man davon ausgeht, dass sie nach einem Winter nach Osten aufgebrochen sind, war vor Ort bis zum nächsten Winter Eile geboten. Was lag näher als sich der einfachen und schnellen slawischen Blockbauweise für die erste Unterkunft zu bedienen. Danach galt es, sich eine Existenzgrundlage zu sichern. Da die Siedler meist Bauern waren, ist dies auch durch Landwirtschaft geschehen. Es wurden Stallungen und Speichermöglichkeiten gebraucht. Die gerodeten Flächen waren wertvoll und mussten vorrangig dem Lebensunterhalt dienen. Was lag nun näher als die vertrauten Bauformen aus der alten Heimat mit dem Vorhandenen zu verbinden. Mit dem Überbauen durch eine Fachwerkkostruktion fand man eine Lösung. Betrachtet man sich die heutige Substanz, findet man noch immer Parallelen dazu. Zum Beispiel die ältere Langständerbauweise, die Doppeldecken von Blockstube und Obergeschoss, die sogenannten Wohn –Stallhäuser oder aber die einfachen Auenhäuser mit Stallteil und ausgebautem Dachgeschoss. Man betrachte auch die vorhandenen Ressourcen bei der Ankunft in der neuen Heimat. Gab es ausreichend Stroh, erschlossene Lehmvorkommen und dgl. mehr? Aber es gab ausreichend Holz! Eine derartige Betrachtung ist äußerst spannend für Interessenten unserer einmaligen Volksbauweise und eröffnet immer wieder neue Blickrichtungen. matthias Erstellt am 17.02.2012 - 10:22 Uhr von: matthias
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Wer hat denn diesen Artikel von Schurig? Erstellt am 27.02.2012 - 08:00 Uhr von:: Deckmann
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Hallo Deckmann Wegen dem Artikel zu den Enstehungstheorien würde ich wie folgt helfen. Über nachstehende URL kannst du mir deine e-mail-Adresse übermitteln. Ich gebe den Beitrag auf der Website nicht frei, so daß die Adresse keinem dritten bekannt wird. Ich lass dir den Beitrag dann zukommen, oder du bist registrierter User bei SZ-online, dann findest du ihn unter: Wie entstanden die Umgebindehäuser? Von Doreen Hotzan Dienstag, 14. Februar 2012 (Sächsische Zeitung Ausgabe Löbau) www.spitzkunnersdorf-nikolaikirche.de/kontakt Editiert am: 27.02.2012 - 13:06 Uhr Erstellt am 27.02.2012 - 12:54 Uhr von:: matthias
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